4. Wolfenbütteler Demenztag mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern
Zum 4. Wolfenbütteler Demenztag in der Wolfenbütteler Lindenhalle kamen in diesem Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher, insbesondere auch Auszubildenden- und Schülergruppen aus mehreren Pflegeschulen. Ellen Arndt begrüßte als Vorsitzende der Pflegekonferenz des Landkreises Wolfenbüttel und Sprecherin der Fachgruppe Gerontopsychiatrie im Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Arndt führte mit einem kurzweiligen Fachvortrag in das Thema insgesamt ein und sprach dabei auch die Vielzahl der sich schleichend aufbauenden pflegerischen Leistungen im häuslichen Bereich an, die von An- und Zugehörigen erbracht werden. Damit das persönliche Erleben und Gefühl von Demenz deutlicher wurde, war ein konzeptionell gestalteter „Demenzparcours“ in der Lindenhalle aufgebaut. Hier konnte selber ausprobiert werden, wie es sich anfühlen könnte, auf dem Weg in die Demenz zu sein. Ellen Arndt als Leiterin des AWO-Wohn- und Pflegeheimes Wolfenbüttel stand ebenso wie die anderen Organisatorinnen und Organisatoren des Demenztages beratend und begleitend zur Verfügung, um anschließend die Erfahrungen auszutauschen.
Nach einer kurzen Pause sprachen dann die Neuropsychologin Virginia Lemarechal und die Demenzbeauftragte Carola Kraemer aus dem Wolfenbütteler Klinikum über Menschen mit Demenz im Krankenhaus. Dieser Vortrag wurde angereicherte mit Originalmaterial aus dem täglichen Einsatz für Menschen mit Demenz im hiesigen Krankenhaus.
Anschließend informierte Sabine Resch-Hoppstock, Einrichtungsleiterin der Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt, unter dem Titel Vom Suchen und Finden - Einsatz von Personenortungssystemen bei Menschen mit Demenz". über elektronische Unterstützungsmöglichkeiten bei der Suche nach Menschen mit Demenz, die einen großen Bewegungsradius haben. Dabei spielen die rechtlichen Rahmenbedingungen im Spannungsfeld zwischen Schutz und Einschränkung der Persönlichkeit, insbesondere beim Einsatz durch Institutionen, eine entscheidende Rolle, die in Absprache mit dem örtlichen Betreuungsgericht durchaus lösbar sind. Auch bei diesem Vortrag ergab sich eine lebhafte Diskussion mit den Teilnehmenden und es ergaben sich vielschichtige Fragestellungen für den Einsatz solcher Geräte. Auf besonderes Interesse stieß der Besuch und Infostand des Start-Up-Unternehmens „Clever Sole“ von der Hochschule Friedberg in Hessen, das eigens für den Demenztag angereist war. Sie entwickeln einen flachen „Tracker“, der in die Schuhsohle passt.
Nachmittags wurden die Vorträge ebenfalls mit guten Besucherzahlen nochmals wiederholt und Organisationsteam wie Teilnehmende zogen eine positive Bilanz des diesjährigen 4. Wolfenbütteler Demenztages: „Das war eine runde und informative Sache zum Thema, die wir unbedingt im zweijährigen Rhythmus mit wechselnden inhaltlichen Schwerpunkten zu der großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderung „Demenz“ fortsetzen möchten“, so das Organisationsteam.