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Datum: 03.04.2023

Auf den Punkt gebracht: Handlungsplan Inklusion wird weiterentwickelt

Rund 120 Teilnehmende haben auf dem 2. Fachtag Inklusion am vergangenen Mittwoch (29. März 2023) über den Stand der Umsetzung von Inklusion im Landkreis Wolfenbüttel diskutiert.

Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Politik, Wohlfahrtsverbänden, Bildungseinrichtungen sowie Expertinnen und Experten in eigener Sache und Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen. In Workshops zu verschiedenen Handlungsfeldern wurden Ideen und Vorschläge entwickelt, die in den 2. Handlungsplan Inklusion Eingang finden werden. Politische Beschlüsse im Kreistag sowie in den Räten der Mitgliedsgemeinden des Landkreises sollen den Handlungsplan für alle Menschen im Kreisgebiet noch vor der Sommerpause verbindlich machen.

Der Prozess im Landkreis findet auch auf Landesebene Beachtung. Im Namen der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, überbrachte ihre Referentin Sandra Stein Grußworte in Leichter Sprache, die auf gute Verständlichkeit zielt: „Alle Menschen sind ein Teil von der Gesellschaft. Auch die Menschen mit Behinderungen sind ein Teil von der Gesellschaft. Sie müssen auch teilhaben können. Teilhabe ist nicht nur ein Recht von jedem Menschen. Teilhabe ist ein Menschen-Recht.“

„Inklusion ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und der Menschenrechte, sondern auch eine Chance für uns alle. Denn wenn wir uns für mehr Inklusion einsetzen, dann eröffnen wir neue Perspektiven und Chancen für jeden Einzelnen und für unsere Gesellschaft insgesamt. Wenn wir uns für mehr Inklusion einsetzen, dann stärken wir auch den sozialen Zusammenhalt und das gute Miteinander im Landkreis“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge zu den Teilnehmenden.

„Das Thema Inklusion ist für uns eine Herzenssache. Das Besondere bei uns im Landkreis Wolfenbüttel ist, dass wir Inklusion für alle Menschen mit und ohne Behinderung erreichen wollen. Überall stoßen Menschen irgendwann auf eine Hürde – diese wollen wir abbauen“, erklärte Bernd Retzki, Sozialdezernent im Landkreis Wolfenbüttel.

Ergebnisse des Tages fließen in den 2. Handlungsplan Inklusion ein

In mehreren Workshops zu den Themen Gemeinschaft, Arbeit, Wohnen, Verwaltung, Demokratie, frühkindliche und schulische Bildung sowie Freizeit wurde intensiv diskutiert und es wurden konkrete Vorschläge erarbeitet, die in den aktualisierten Handlungsplan Inklusion einfließen sollen.

Angeregt wurde ein Quartiersmanagement für die Stadt Wolfenbüttel und die Orte im Landkreis, das sich um die Bedarfe vor Ort kümmert. Eine weitere Anregung betraf den Bereich Arbeit – hier solle ein besserer Austausch zu den Arbeitgebern der Region gefunden werden, um Menschen mit Vermittlungshemmnissen zu unterstützen und Arbeitgeber besser zu informieren. Alltag und Zugänge sollten barrierefrei gestaltet werden. Vor allem mehr barrierefreier Wohnraum werde benötigt, aber auch eine niedrigschwellige Beteiligung an politischen Prozessen und Bildung – etwa über einen Bürgerrat. An Schulen solle eine Klassenassistenz die Inklusion unterstützen und gerade im Kita-Bereich sollen Kinder am Wohnort eine Betreuung erhalten; die sei bei Kindern mit hohem Betreuungsbedarf noch nicht der Fall, so eine Teilnehmerin.

Sozialdezernent Bernd Retzki versicherte, dass alle Vorschläge für den neuen Handlungsplan Inklusion berücksichtigt werden, wies aber auch auf die politischen Beratungen und Entscheidungen hin. Es läge in der Natur der Sache, dass hier noch Änderungen stattfinden könnten.

Stabsstelle Inklusion koordiniert Inklusionsprozess

Seit Herbst 2022 ist eine Stabstelle Inklusion im Dezernat für Schule, Jugend und Soziales beim Landkreis Wolfenbüttel eingerichtet. Die Mitarbeiterinnen der Stabsstelle, Dr. Adina Küchler-Hendricks und Janine Böttcher, begleiten und koordinieren den Inklusionsprozess im Landkreis. Dazu gehörte die Organisation des Fachtages, jetzt folgt die Erstellung des 2. Handlungsplanes Inklusion.

Mehr zum Thema Inklusion unter www.lkwf.de/inklusion