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Datum: 21.11.2024

Baggern für den Naturschutz - Lebensräume für Kröten und Molche werden verbessert

Bagger im Naturschutzgebiet – das ist ein ungewohnter Anblick. Ende November werden wieder Artenschutzmaßnahmen für die sehr seltene Kreuzkröte und die Knoblauchkröte in den Herzogsbergen bei Cremlingen durchgeführt. Grund dafür ist die starke Verlandung und Verbuschung mehrerer Gewässer im Bereich der alten Sandgrube am Ehlerberg, so die Untere Naturschutzbehörde im Landkreis Wolfenbüttel. Die Gewässersohle ist hier in Teilen zugewachsen. Die Restwasserflächen reichen nicht aus als Laich- und Fortpflanzungsgewässer. Der Knoblauchkröte mangelt es zudem an grabfähigen Böden. Mit Kammmolch, Spring- und Moorfrosch, die abwechslungsreiche Gewässer mit unterschiedlichen Wassertiefen und Uferbereichen benötigen, sind weitere Amphibien-highlights der Herzogsberge betroffen.

Atlantische Regionen

Die Kleingewässer der Herzogsberge sind wegen ihrer artenreichen Amphibienvorkommen Teil des europäischen Netzwerkes Natura 2000 und in den vergangenen Jahren Teil des von der Europäischen Union geförderten integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt - eines gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen umgesetzten Projektes. Auftrag- und Finanzgeber der aktuellen Maßnahmen ist jedoch der Landkreis Wolfenbüttel. Mit Zustimmung der Flächeneigentümerin, der DBU-Naturerbe GmbH, erfolgen die Baggerarbeiten durch ein ortsansässiges Unternehmen. Intensiv begleitet durch die Untere Naturschutzbehörde sowie eine ortskundige Bauleitung, werden angrenzende Wiesenlebensräume geschont.

Bagger statt Panzer

Bis 2003 wurden die Kleingewässer des ehemaligen Standortübungsplatzes durch das Befahren mit Panzern offengehalten. Diese Aufgabe übernimmt nun ein Bagger und betreibt Landschaftspflege für den Naturschutz. „Wir sind über die Geschwindigkeit der Verlandung der zuletzt in 2021 instand gesetzten Gewässer überrascht. Ein Abschieben der Gewässersohle in vierjährigen Abständen ist nicht mehr ausreichend“, so Mitarbeitende der Unteren Naturschutzbehörde. „Vermutlich wirken sich die klimatischen Veränderungen und die sehr trockenen Sommer auch hier aus. Die Amphibien laichen zwar erfolgreich in den Restwasserflächen ab, der Laich vertrocknet jedoch, zusammen mit dem schnell abnehmenden Wasserstand“.

Für die Maßnahmenumsetzung wurde mit der Firma Graßhoff aus Weddel ein sehr umsichtig wirkendes Unternehmen gewonnen. Die Anfahrt des Baggers erfolgt bei Trockenheit. So werden Fahrschäden vermieden. Die abgeschobenen Sande werden nur umgelagert, verbleiben in den einzelnen Gewässerstandorten und werden zu neuen Lebensräumen. Das spart den Abtransport und ein zusätzliches Befahren des Gebietes.

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