Fünf Jahre Fachstelle Frühe Hilfen im Landkreis
Die Fachstelle Frühe Hilfen ist als Schnittstelle der Angebote für junge Eltern im Landkreis Wolfenbüttel nicht mehr wegzudenken. Im Dezember feierte sie im aha-Erlebnismuseum für Kinder und Jugendliche ihr fünfjähriges Bestehen.
„Von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr gibt es in der Fachstelle Beratung und konkrete Hilfen“, erklärte Landrätin Christiana Steinbrügge in ihrem Grußwort zum Jubiläum. „Was früher auf viele Abteilungen des Landkreises verteilt war, ist seitdem gemeinsam und unter der Telefonnummer - 84 210 zentral erreichbar“, sagte sie. Die Landrätin hob den Lotsendienst für werdende Eltern im Wolfenbütteler Klinikum hervor und wies auf das Begrüßungspaket für junge Eltern hin. „Der Landkreis Wolfenbüttel ist eine von fünf kommunalen Qualitätswerkstätten „Frühe Hilfen“ in Niedersachsen“, berichtete sie. „Das Netzwerk lebt vor allem von all jenen, die sich bei den Familien engagieren“, erklärte Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, der als Kooperationspartner der Fachstelle seinen Gruß überbrachte. Er hätte gerne, auch wenn das nach den Grundsätzen der niedersächsischen Krankenhausplanung leider nicht möglich ist, auch eine Kinderklinik in Wolfenbüttel, lobte jedoch auch die gute Zusammenarbeit mit dem Braunschweiger Klinikum.
Jörg Hermann, Leiter der Fachstelle Frühe Hilfen und der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, erinnerte an die ersten Schritte der Frühen Hilfen und deren Weg zur Fachstelle. „Jedes Kind benötigt mindestens eine haltgebende Beziehung. Wir wollen Eltern dabei unterstützen, wenn sie Hilfe bei der Begleitung der Entwicklung ihrer Kinder benötigen“, berichtete er. Schon 2006 hatte es eine Beratungsvorlage im Jugendhilfeausschuss gegeben. 2008 wurde die Kooperation mit dem Klinikum begründet. 2019 war es dann zur Bündelung der Angebote in der Fachstelle gekommen und vor zwei Jahren zog sie gemeinsam mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Jugendamtes in die Lindener Straße 15, in die früheren Räume des Kuba-Museums ein.
„Wir haben 54 Kommunen mit eigenem Jugendamt in Niedersachsen. Überall gehören die Frühen Hilfen dazu“, berichtete Susanne Keuntje, Landeskoordinatorin der Frühen Hilfen Niedersachsen. Sie betonte die große Qualität der Frühen Hilfen im Landkreis Wolfenbüttel. „Mit vielem, was sie hier machen, liegen Sie weit vorne in Niedersachsen. Und mit dem Regionalen Qualitätsverbund Frühe Hilfen dürften sie ein Alleinstellungsmerkmal im Land haben“, lobte sie. Es bleibe jedoch die große Aufgabe die Frühen Hilfen finanziell und politisch abzusichern.
Annette Scheffer, die Leiterin des Frühe Hilfen Teams berichtete schließlich über die Arbeit der ersten fünf Jahre, die zunächst einmal durch die Corona-Zeit geprägt waren. „Trotz der Pandemie haben wir beschlossen, das Angebot aufrecht zu erhalten“, erklärte sie. Lobende Worte hatte sie für das Klinikum, das es werdenden Vätern ermöglichen konnte, bei der Geburt dabei zu sein. Anschaulich präsentierte Annette Scheffer die verschiedenen Angebote der Fachstelle: den Lotsendienst, die Babybegrüßung, die Netzwerktreffen, die Beratung, Durchführung von Fachveranstaltungen und die aufsuchende Arbeit der Fachkräfte Frühe Hilfen.
Mit einem Fachvortrag unter dem Titel „Die Bedeutung eines gesunden Aufwachsens von Anfang an“ stellte die Expertin Bärbel Derksen aus Berlin die Grundlagen der Frühen Hilfen dar und rundete damit das Programm ab.