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Datum: 24.04.2023

Frühe Hilfen und Klinikum Wolfenbüttel vertiefen Kooperation für werdende Eltern

Mit der Geburt eines Kindes verändert sich auch der Alltag der Eltern. Für einige von ihnen ist diese Situation sehr herausfordernd. Hier setzt bereits seit November 2019 eine Kooperation der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises Wolfenbüttel mit dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel an, um einerseits Familien über die Angebote der Frühen Hilfen zu informieren und andererseits Eltern mit größerem Unterstützungsbedarf frühzeitig zu erreichen. Diese Kooperation wird weitergeführt und zusätzlich das ambulante Angebot des Klinikums zur Hebammenversorgung – das „Storchennest 51" - durch den Landkreis mit 18.000 Euro gefördert. Dies teilen Klinikum und Landkreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

„Die Zusammenarbeit mit der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises hat sich etabliert. Unser Team ist mittlerweile bezüglich des Themas sensibilisiert und auch die Abläufe haben sich so eingespielt und weiterentwickelt, dass wir nicht mehr nur von einer reinen Beratung, sondern von einem Lotsendienst sprechen können", erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Klinikums Wolfenbüttel.

Bereits bei der Anmeldung zur Geburt haben die werdenden Mütter die Möglichkeit, Informationen oder eine Beratung anzufordern. Mitarbeitende des Klinikums weisen auf Beratungsangebote hin und achten auf mögliche psychosoziale Belastungen durch die Geburt. „Familien in schwierigen sozialen Lebenslagen benötigen oftmals eine intensive Zuwendung, welche im strukturierten und hochfrequenten Stationsalltag nur schwer zu leisten ist. Genau hier setzt das Angebot an und trägt somit auch zur zeitlichen und emotionalen Entlastung unseres ärztlichen und pflegerischen Dienstes bei", so Burghardt.

Jeden Montag und Freitag in der Zeit von 8 bis 10 Uhr ist Annette Scheffer, Leiterin des Teams der Frühen Hilfen, auf der Station 3.2 des Klinikums als Ansprechpartnerin direkt vor Ort. „In der Schwangerschaft, während der Geburt und in der ersten Zeit danach sind Hebammen die wichtigsten Begleiterinnen der Eltern. Nicht alle Frauen finden eine nachsorgende Hebamme. Daher ist das Storchennest ein wichtiges Angebot im Bereich der Frühen Hilfen für Eltern.

Jörg Hermann, Abteilungsleiter der Fachstelle ergänzt: „Eine Geburt stellt Eltern vor neue Herausforderungen. Für eine gesunde Entwicklung von Kindern ist das frühzeitige Erkennen von psychosozialen Belastungen rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr von großer Bedeutung. Im Klinikum Wolfenbüttel können wir unkompliziert Kontakt zu ihnen herstellen und erste Fragen rund um die Geburt und den Umgang mit dem Baby beantworten." Der Lotsendienst ist im engen Austausch mit dem Team des Kreißsaals und den Pflegekräften auf der Station 3.2 und bietet darüber hinaus auch entsprechende klinikinterne Schulungen an. Bei Bedarf finden Termine auch außerhalb dieser Zeiten statt.

Matthias Buhles, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Städtischen Klinikum unterstreicht die Wichtigkeit des Angebots: „Wir sehen seit einigen Jahren einen zunehmenden Bedarf solcher Beratungsangebote, vor allem für junge Mütter ohne familiäre Unterstützung. Das niedrigschwellige Angebot ist eine Art Wegweiser im oftmals undurchsichtigen Informationsdschungel und dank koordinierter Abläufe unglaublich wertvoll, - sowohl für die Hilfesuchenden, als auch die Kooperationspartner."

„Die Kooperation hat sich bewährt und ich freue mich, dass wir diese verlängern und werdenden Eltern mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Neben Informationen und vor Ort durchgeführten Beratungen fördern wir mit unserem Beitrag zum Storchennest den Zugang zur Hebammenversorgung. Diese Kooperation mit dem Klinikum kommt also den Müttern, den Babys und ihren Familien zu Gute", so Bernd Retzki, Dezernent für Schule, Jugend und Soziales im Landkreis Wolfenbüttel.