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Datum: 01.10.2021

Nach 91.000 Impfungen schließt das Impfzentrum seine Türen

Das Impfzentrum im Landkreis Wolfenbüttel hat am Montag, 27. September 2021, die letzten Impfungen durchgeführt. Am 28. September endete der Betrieb nach fast neuneinhalb Monaten. Rund 91.000 Impfdosen wurden im Impfzentrum an der Schweigerstraße in Wolfenbüttel verimpft, 250 Personen waren dort beschäftigt. Impfungen gegen Corona erfolgen jetzt über die Haus- oder Betriebsärzteschaft. Unterstützt werden diese ab Oktober durch Mobile Impfteams des Landkreises, die unter anderem für Impfaktionen an Schulen, Hochschulen sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden können.

„Viel Dankbarkeit erfahren“

„Für das Team des Impfzentrums war es eine sehr besondere Zeit. Es war einerseits sehr anstrengend: Viele Überstunden wurden angehäuft, Urlaub nicht genommen. Ständig gab es neue Regelungen und Vorgaben, die in kürzester Zeit umgesetzt werden mussten. Auch die Diskussion um den Impfstoff von AstraZeneca war alles andere als hilfreich. Andererseits haben wir so viel Dankbarkeit und positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten – das war bewegend und überwältigend. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit diesem hochmotivierten Team zusammenarbeiten durfte“, sagt Heiko Beddig, Erster Kreisrat und gesamtverantwortlicher Leiter des Impfzentrums.

„Das Impfzentrum aufzubauen und zu betreiben war eine Mammutaufgabe. Wir haben gezeigt, wie leistungsfähig die Verwaltung ist. Das Team des Impfzentrums hat maßgeblich zum Erfolg der Impfkampagne beigetragen. Ich bin sehr dankbar für diesen engagierten Einsatz, aber auch für die vielen Partnerinnen und Partner, die uns in dieser Krise mit Rat und Tat zur Seite stehen“, erklärt Landrätin Christiana Steinbrügge.

Impfzentrum innerhalb von rund elf Tagen betriebsbereit

Im Dezember 2020 musste alles ganz schnell gehen – der Auftrag des Landes an die Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen war: Bis Mitte Dezember 2020 muss ein betriebsbereites Impfzentrum aufgebaut werden – eine Herkulesaufgabe: „In rund elf Tagen haben wir quasi aus dem Nichts aus einer Tennis- und Veranstaltungshalle ein Impfzentrum errichtet und in weiteren zwei Wochen Personal angeworben und die Abläufe organisiert“, erzählt Olaf Glaeske, Mitglied des organisatorischen Leitungsteams.
Erste Impfungen erfolgten am 7. Januar mit mobilen Impfteams

Anfang Januar erfolgte die erste Anlieferung von Impfstoffen. Mobile Impfteams des Impfzentrums fuhren ab dem 7. Januar 2021 von der Schweigerstraße zunächst in die Alten- und Pflegeheime des Landkreises. Eine Woche darauf hatten rund 1.100 Personen bereits ihre Erstimpfung erhalten. „Die Impfbereitschaft in den Alten- und Pflegeheimen war sehr hoch. Die Leute waren froh, dass es endlich ein Mittel gegen Corona gab. Das Nadelöhr war aber – gerade in den ersten Monaten der Impfkampagne – der nur spärlich verfügbare Impfstoff“, sagt Sabine Schelz vom Leitungsteam.

Ab dem 15. Februar wurde auch im Impfzentrum geimpft. Termine mussten über das Impfportal des Landes oder die Landeshotline vereinbart werden. Die Termine wurden nach Prioritäten vergeben, was zu vielen Fragen am Bürgertelefon des Landkreises führte.

Ab Juli: Der Impfbus macht Station in den Gemeinden

Ab dem 27. Juli kamen die Impfungen zu den Einwohnerinnen und Einwohnern in den Gemeinden – der Impfbus ging auf Tour. Erste Station war am Dorfgemeinschaftshaus in Groß Flöthe. Es folgten über 50 weitere Stationen in allen Gemeinden sowie in der Stadt Wolfenbüttel. Mit mehreren Sonderaktionen hat der Impfbus seinen Betrieb am 22. September eigestellt. Zuletzt stand er Anfang September drei Tage auf dem Street-Food-Festival in Wolfenbüttel und machte Station an der berufsbildenden Carl-Gotthard-Langhans-Schule sowie der Ostfalia Hochschule. „Am 22. September gab es die letzte Aktion für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Insgesamt rund 1.500 Personen erhielten ihre Erstimpfung mit BioNTech oder eine einmalige Impfung mit Johnson & Johnson im Impfbus“, berichtet Annike Carvalho, die dritte im Bunde des Leitungsteams.

Mobile Impfteams übernehmen ab Oktober

Das Impfzentrum ist geschlossen, die Impfkampagne geht aber weiter. Im Auftrag des Landes baut der Landkreis Wolfenbüttel zwei mobile Impfteams auf. Ein erstes Team ist Anfang Oktober einsatzfähig. Die Teams werden zur Unterstützung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie der Betriebsärzte eingesetzt, um etwa Auffrischungs-Impfungen in Alten- und Pflegeheimen durchzuführen. Weitere Einsatzorte können Schulen und Hochschulen sein. Auch aufsuchende Impfungen in verschiedenen Orten und zu bestimmten Anlässen sind möglich.

Wer jetzt noch eine Impfung erhalten möchte, kann sich an seine Hausarztpraxis wenden oder an die Betriebsärztin oder Betriebsarzt des Arbeitgebers. Menschen, die bisher keine Hausarztpraxis haben, können sich auch an Impfärztinnen und Impfärzte in ihrer Region wenden. Die Information, welche niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte diese Impfungen durchführen, kann auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) abgerufen werden.