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Datum: 05.08.2020

Studieren im CoWorking-Space - »Eine inspirierende Arbeitsatmosphäre«

CoWorking-Spaces – das sind meist Großraumbüros, die sich Freiberufler und Angestellte miteinander teilen. Doch es gibt noch einen weiteren Personenkreis, für den es sich lohnt, über einen gewissen Zeitraum sich für einen solchen Arbeitsplatz zu entscheiden: Studenten. Auch im Landkreis Wolfenbüttel besteht Potenzial für CoWorking-Spaces. Mit einer Online-Umfrage sollen noch bis zum 9. August das Interesse und die Bedarfe von möglichen Nutzerinnen und Nutzern erfragt werden.

Gute Erfahrungen mit dem CoWorking während des Studiums hat zum Beispiel Laura Schwarz gemacht. Die 21-Jährige hat ihre Bachelor-Arbeit im International Management an der Uni Augsburg komplett im CoWorking-Space verfasst. „Für mich war es schon immer schwierig, zuhause zu lernen oder etwas für die Uni zu erledigen. Dort war ich einfach permanent abgelenkt, konnte mich nie richtig konzentrieren, hatte Probleme mit dem W-Lan oder zu lauten Nachbarn“, berichtet Schwarz.

Für ihre Abschlussarbeit ist sie daher in den CoWorking-Space vor Ort umgezogen. „Zum einen, weil ich mich aktiv auf den Weg zur 'Arbeit' mache und ich mich so automatisch produktiver fühle. Zum anderen, weil die Infrastruktur optimal dafür ausgelegt ist: das W-Lan funktioniert, die Arbeitsplätze sind ergonomisch und ich habe die Möglichkeit, Essen mitzunehmen und mich mit Koffein zu versorgen. Die Atmosphäre ist im Vergleich zur Unibibliothek einfach professioneller“, nennt Schwarz die zahlreichen Gründe.

Als Nutzerin müsse sie sich um nichts kümmern. „Ich komme morgens an, klappe meinen Laptop auf und fange an, zu arbeiten. Falls es mal Probleme geben sollte, weiß ich genau, an wen ich mich wenden kann und muss mir nicht selbst den Kopf zerbrechen. Das macht das Arbeiten deutlich entspannter“, beschreibt Schwarz den Alltag im CoWorking-Space.

Als „früher Vogel“ sei sie stets um 7 Uhr morgens bereits an ihrem Schreibtisch. Dort arbeitet sie nach einer Flow-Methode in 45-Minuten-Takten ohne Ablenkung voll fokussiert. Anschließend folgt eine zehnminütige Pause. Danach geht es wieder los. Nach vier Durchgängen folgt eine längere Pause. „Diese strikte Zeiteinteilung hilft mir dabei, mich nicht zu sehr von meiner Umgebung ablenken zu lassen und gibt mir die für mich nötige Struktur“, sagt Schwarz. Der Feierabend ergebe sich je nach geschaffter Arbeit und Konzentration zwischen 16 und 18 Uhr.

Für Schwarz ist diese Form des Arbeitens ein klarer Vorteil gegenüber den möglichen Alternativen: Uni-Bibliothek oder die eigenen vier Wände. „Wenn ich meine Bachelorarbeit in meiner Wohnung geschrieben hätte, müsste ich jetzt zum Chiropraktiker, da ich wahrscheinlich die meiste Zeit lümmelnd auf dem Sofa geschrieben hätte. Im Coworking Space hatte ich einen anständigen Arbeitsplatz, ohne ihn mir selber einrichten zu müssen“, freut sich die 21-Jährige.

Zudem habe sie so die Gelegenheit, sich mit Menschen auszutauschen, die bereits voll in der Arbeitswelt stehen, und Kontakte zu knüpfen. Das eröffne andere Perspektiven. „Ich habe definitiv sehr vom Austausch mit den anderen Coworkern profitiert“, sagt die Studentin, die jetzt nach dem Bachelor-Abschluss ihren Master in „Personalmanagement“ anstrebt. „Die Nutzer von Coworking-Spaces sind sehr unterschiedlich, eine bunte Mischung von Start-Ups, Selbstständigen und Angestellten von etablierten Unternehmen. Diese Mischung schafft eine tolle, inspirierende Arbeitsatmosphäre“, findet Schwarz.

In ihrem Coworking-Campus herrsche eine kollegiale Stimmung, man kennt sich und nimmt sich die Zeit, am Kaffee-Automaten zu plaudern oder spontan zusammen Mittagessen zu gehen. „Falls ich mal Schwierigkeiten mit Word habe oder einen Motivationsschub brauche, weiß ich genau, zu wem ich dafür gehen kann. Und im Normalfall helfen mir die anderen Coworker gerne weiter“, erklärt Schwarz.

Bis zum 9. August steht der Online-Fragebogen des Landkreises Wolfenbüttel unter www.coworking-wolfenbuettel.de zur Verfügung, In einem ersten Teil des Fragebogens werden die Hintergründe und Gewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger im Kontext ihrer Arbeitsumgebung erfragt. Im weiteren Verlauf werden dann konkrete Bedarfe und Wünsche an die Arbeitsumgebung und das konkrete Interesse an einem CoWorking-Arbeitsplatz ermittelt.

Interessierte finden weitere Informationen sowie den Link zur Befragung auch hier.