Wege in den Arbeitsmarkt: Netzwerk unterstützt zugewanderte Frauen
Wie können zugewanderte Frauen in den Arbeitsmarkt integriert werden? Rund 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Gemeinde-, Stadt- und Landkreisverwaltung, Wohlfahrtsverbänden, Jobcenter und Agentur für Arbeit, sowie Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Welcome Center der Region, Regionalem Versorgungszentrum und weiteren haben sich zu diesem Thema im Pavillon des Bildungszentrums im September ausgetauscht.
Zentrales Anliegen war es, alle regionalen und lokalen Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen, um das Netzwerk und die Zusammenarbeit zu vertiefen. Organisiert wurde das Treffen durch die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Wolfenbüttel, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Wolfenbüttel, der Stadt Wolfenbüttel, der Agentur für Arbeit sowie von der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe am Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel.
„Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger. Die Integration in den Arbeitsmarkt spielt dabei eine zentrale Rolle – sowohl für die persönliche Situation der Migrantinnen als auch für unsere Gesellschaft insgesamt. Denn sie trägt dazu bei, dass diese Frauen nicht nur wirtschaftlich unabhängig werden, sondern auch ihre Fähigkeiten und Talente in unseren Arbeitsmarkt einbringen können. Also ein Gewinn für alle“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge in ihrer Begrüßung.
„Das Jobcenter Wolfenbüttel hat die Aufgabe, Menschen auf dem Weg in Ausbildung und Beschäftigung zu begleiten und zu fördern. Der „Königsweg“ ist dabei die Aufnahme einer Beschäftigung, die ein selbstbestimmtes Leben ohne staatliche Unterstützung ermöglicht. Dies ist erfahrungsgemäß aber meist nur die Schlussetappe eines sehr langen Weges“, erklärte Thomas Vogel, Leiter des Jobcenters Wolfenbüttel. „Eine solch vielschichtige Aufgabe mit Bezug in so viele Lebensbereiche kann nicht allein von einer Stelle oder Institution geleistet werden. Daher ist Netzwerkarbeit für eine gute Arbeit des Jobcenters existenziell“, so Vogel weiter.
Grundlage für die Arbeit im Landkreis ist das Integrations- und Teilhabekonzept, das Ziele und Maßnahmen benennt. Ein Ziel: Die Stärkung der Netzwerkarbeit. Zu diesem Thema gab es einen Impulsvortrag von Falk-Martin Drescher, der aus seiner Erfahrung mit anderen Netzwerken, etwa in Braunschweig, berichtete.
Neuzugewanderte oder geflüchtete Frauen stehen vor vielen Herausforderungen. Nicht anerkannte Berufsabschlüsse, fehlende Kenntnisse der deutschen Sprache, aber auch traumatische Fluchterfahrungen gehören dazu. Wie wichtig Netzwerkarbeit für die Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Migrationserfahrung ist, zeigte Ildikó Pallmann vom Minor Projektkontor für Bildung und Forschung auf. Neben der Ermittlung von Kompetenzen und beruflichen Wünschen, seien bedarfsgerechte Förder- und Unterstützungsangebote, die Koordination der Angebote sowie eine enge und vertrauensvolle Netzwerkarbeit zielführend. Pallmann zeigte auf, dass zugewanderte Frauen über zahlreiche berufliche Kompetenzen verfügen und hochmotiviert seien, eine Berufstätigkeit aufzunehmen.
„Ein lebendiger Fachtag, bei dem die Netzwerkpartnerinnen und -partner, die Erfolgsfaktoren für eine Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen gemeinsam erarbeitet haben“, zogen Carola Stobbe, Beauftragte für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt im Jobcenter Wolfenbüttel und Carolin Wiek, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Wolfenbüttel, ein Fazit des Fachtags.