Sprungziele
© Pixabay
Inhalt
Datum: 09.09.2020

Warntag macht auf Informationswege im Krisenfall aufmerksam

Am Donnerstag, 10. September wird pünktlich um 11 Uhr ein bundesweiter Probealarm abgehalten. Auch die Menschen im Landkreis Wolfenbüttel werden etwa über die Warn-App NINA, Radios und Fernsehen auf den bundesweiten Warntag aufmerksam gemacht. Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund und Ländern unter Beteiligung der Kommunen. Er findet dieses Jahr zum ersten Mal statt und soll die Bevölkerung auf die gängigen Warnkanäle aufmerksam machen. Immer wichtiger werden digitale Kanäle, wie etwa Warn-Apps sowie weitere Informationen über die Medien. Aber auch mobile Lautsprecherdurchsagen behalten im Ernstfall ihre Wichtigkeit.


„Der Warntag ist ein wichtiges Zeichen und ein Denkanstoß an die Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Es ist wichtig zu wissen, wie im Katastrophenfall gewarnt wird“, erklärt Olaf Glaeske aus der Unteren Katastrophenschutzbehörde der Landkreisverwaltung. Zunehmende Naturkatastrophen, wie Hochwasser oder extreme Trockenheit aber auch die Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig eine schnelle Information der Bevölkerung sei, erläutert Glaeske.

Aufruf: Warn-App NINA nutzen!

Die Warn-Infrastruktur – also wie gewarnt wird – gibt aber das Land vor. Seit Jahren setzt das Land auf ein modulares Warnsystem (MoWaS). Die Warn-App NINA ist ein Teil dieses Warnsystems. Bis Ende August des Jahres wurde diese App rund 7,6 Millionen Mal als „Warnung in der Tasche“ runtergeladen. Das ist gut, aber es ginge noch besser, so sieht es Glaeske. Daher ruft auch der Landkreis Wolfenbüttel zum Warntag dazu auf, diese App herunterzuladen und einzusetzen. Die App warnt vor Unwettern, bei Hochwassergefahr, zu großen Unfällen oder gibt Infos zu den Corona-Verordnungen– wer es entsprechend einstellt, erhält die Infos als Pushmeldung auf sein Smartphone.

In MoWaS sind aber auch sämtliche Radio- und Fernsehsender in Niedersachsen hinterlegt. Wenn eine Warnung über die Leitstellen kommt, sind die Medien verpflichtet, diese zu veröffentlichen.

Im Katastrophenfall werden aber auch herkömmliche Warnsysteme eingesetzt. Zum Beispiel die direkte Warnung durch Einsatzkräfte der Feuerwehren und Polizei vor Ort. Gerade bei Stromausfällen bleiben Lautsprecherdurchsagen weiterhin wichtig. Dafür hat die Kreisfeuerwehr mobile Lautsprecheranlagen angeschafft. Im Katastrophenfall veranlasst der Katastrophenschutzstab im Landkreis, dass Feuerwehrwagen mit diesen Lautsprechern die Bevölkerung warnen.

Sirenen werden seit rund 30 Jahren nicht mehr genutzt

Aber was ist mit Sirenen? Die hört man doch immer wieder im Ort? Olaf Glaeske: „Die Gemeinden nutzen die Sirenen zwar zur Feuerwehralarmierung, zur Warnung der Bevölkerung werden sie aber seit 30 Jahren nicht mehr eingesetzt.“ Nach dem Ende des Kalten Krieges hat der für den Zivilschutz zuständige Bund den Gemeinden und Städten die Sirenen geschenkt. Allerdings ist eine Warnung über die Leitstelle in Braunschweig über diese Sirenen auch technisch derzeit nicht möglich. Für die Bevölkerungswarnung verloren die Sirenen damit an Bedeutung, auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger die Sirenenwarnung noch in Erinnerung haben, so Glaeske. „Das zeigt aber auch, wie wichtig der Warntag ist. Er gibt Gelegenheit sich über die aktuellen Warnmittel zu informieren“, so Glaeske. Es werden zwar keine Sirenen zu hören sein, dafür aber zum Beispiel das Vibrieren des Smartphones in der Tasche oder ein Benachrichtigungston der Warn-App NINA. „Wichtig ist aber, dass die Bevölkerung an diesem Tag auf genau den Wegen probegewarnt wird, mit denen man auch im Ernstfall rechnen kann“, so Glaeske.

Der Probealarm zum Warntag endet um 11:20 Uhr. Auch darüber informiert die Warn-App NINA.