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Datum: 13.07.2021

Dialog zum Thema Inklusion geht weiter - Handlungsplan wird weiterentwickelt

Der Landkreis Wolfenbüttel möchte inklusiver werden. Auf dem 1. Fachtag Inklusion haben rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Einladung des Landkreises in der Lindenhalle über das Thema diskutiert. Die Ergebnisse sollen in die Weiterentwicklung des Handlungsplans Inklusion einfließen. Der Handlungsplan wurde im Sommer 2020 durch den Kreistag beschlossen. Im Oktober 2019 begann die Landkreisverwaltung einen Dialog mit vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren, der Handlungsplan ist das Ergebnis dieses Dialogs.

„Inklusion verändert die Perspektive. Und sie beginnt mit einer Haltung des Respekts und der Wertschätzung gegenüber allen Menschen und ihrer Vielfalt. Wenn alle Menschen, so akzeptiert werden, wie sie sind und überall dabei sein können: Das ist Inklusion“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge in ihrer Begrüßung. „Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe, die alle Bereiche kommunalen Handelns berührt“, so Steinbrügge.

Die Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Verbänden, Gruppen und Verwaltungen aus dem Landkreis diskutierten über die Weiterentwicklung von Inklusion im Landkreis Wolfenbüttel. Zu den Handlungsfeldern gehören die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Barrierefreiheit, Beteiligung und Kommunikationen, Familie und Senioren sowie Bildung und Kultur.

„Inklusion funktioniert aber nur, wenn die Gesellschaft die entsprechenden Strukturen hierfür vorweist. Hierfür müssen möglichst viele gesellschaftliche Akteure zusammenarbeiten, daher bin ich dankbar für die gute Resonanz auf den von uns angestoßenen Dialog. Insbesondere die Kommunen sind durch die Gestaltung des Gemeinwesens und der Sozialräume besonders gefordert. Die Verwirklichung der Inklusion in allen Lebenslagen ist komplex und wird alle Beteiligten fordern. Wir haben uns aber schon seit längerem gemeinsam auf den Weg gemacht“, so Bernd Retzki, Dezernent des Landkreises Wolfenbüttel für Schule, Jugend und Soziales.

Im Handlungsplan sind aktuell insgesamt 27 Maßnahmen vorgesehen, die umgesetzt werden sollen. So etwa auch in der Landkreisverwaltung: Seit Beginn des Inklusionsdialoges 2019 wurde etwa die Barrierefreiheit der Internetseite des Landkreises überprüft und verbessert. So finden sich dort zum Beispiel Informationen in Leichter Sprache. Außerdem wurde auch die bauliche Barrierefreiheit im Amt für Soziales verbessert.

Die Maßnahmen beziehen sich aber auch auf vielfältige Akteure und Bereiche aus Kirchen, von Wohlfahrtsverbänden, von Beratungseinrichtungen, Gemeindeverwaltungen oder freien Trägern.

„Bestmögliche Inklusion als Ziel“

Am Ende des arbeitsreichen Fachtages stellten die Gruppen die Ergebnisse aus den Workshops vor. Die zahlreichen Ziele und Vorschläge und fließen in den 2. Handlungsplan Inklusion ein. Zuvor sollen die angedachten Ziele in Arbeitsgruppen weiter besprochen und mit konkreten Maßnahmen für den 2. Handlungsplan Inklusion hinterlegt werden. Dazu werden die Teilnehmenden der Arbeitsgruppen nach den Sommerferien durch den Landkreis eingeladen.

„Wir wollen die positive Energie aus dem Fachtag nutzen und daher nach den Sommerferien weiterarbeiten – die Leute hier wollen etwas bewegen. Die Impulse heute wollen wir für die zukünftige Arbeit nutzen. Das Ziel muss es sein, eine bestmögliche Inklusion zu erreichen. Daran werden wir gemeinsam weiter arbeiten, aber es geht auch nicht alles von heute auf morgen“, fasste Sozialdezernent Bernd Retzki die Ergebnisse des Fachtages zusammen.

Ende 2022 oder Anfang 2023 werde ein politischer Beschluss erhofft. „Die Politik muss letztendlich über alle Maßnahmen und deren Finanzierung entscheiden“, so Retzki.

Ursprünglich sollte der 1. Handlungsplan Inklusion im Oktober 2020 offiziell auf einem Fachtag vorgestellt werden. Corona-bedingt wurde dieser auf den 12. Juli 2021 verschoben.

Der Fachtag wurde durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziell gefördert.