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Datum: 04.05.2021

Ortsheimatpfleger von Schulenrode: Horst Klatte

Welches Ehrenamt führen Sie aus?

Seit 1986 bin ich Ortsheimatpfleger der Ortschaft Schulenrode (zur Zeit 284 Einwohner*innen) zugehörig zur Einheitsgemeinde Cremlingen mit 10 Ortschaften und etwa 13.000 Einwohner*innen.

Seit 1993 bin ich Organisator des Arbeitskreises der Heimatpfleger*innen in der Gemeinde, nach und nach wurde der Arbeitskreis erweitert und ist ein Netzwerk mit weiteren Heimatpfleger*innen geworden, die sich regelmäßig treffen, austauschen und Aktivitäten durchführen (Dorfrundgänge, Exkursionen, etc.)

Seit 2002 bin ich Protokollführer des Ortsrates Schulenrode.

Wie sind Sie zur Heimatpflege gekommen?

Nach dem Erwerb eines Grundstücks, dem Hausbau und Zuzug 1982 wurden wir freundlich in die Dorfgemeinschaft aufgenommen, daraus resultierten Freundschaften zu mehreren Nachbarn und der damalige Ortsvorsteher fragte 1986 an, ob ich mir vorstellen könne, dieses Ehrenamt zu übernehmen.

Durch Studium und Tätigkeit als Lehrer für Kunst, Geschichte, Erdkunde und Politik war mein Interesse an der Geschichte und der Entwicklung der Region vorhanden und wurde mit der Übernahme des Amtes konkret an den Ort angebunden.

Warum haben Sie sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit entschieden?

Mein Interesse für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Ortes, in dem ich mit meiner Familie lebe, konnte ich durch die Mitarbeit in verschiedenen politischen Prozessen umsetzen.

Was bedeutet Ehrenamt für Sie?

In der Heimatpflege sehe ich verschiedene Spektren für Geschichtsforschung vor Ort, die Erarbeitung und Bewahrung von thematisch wichtigen Ereignissen der Vergangenheit, und die Möglichkeit sich intensiv an der Gestaltung des jetzigen Zusammenlebens im Ort zu beteiligen

Was können Sie ganz persönlich aus dem Ehrenamt ziehen?

Durch die Auswertung und Dokumentation unterschiedlicher Archivalien in den Archiven in Wolfenbüttel und Braunschweig habe ich mein geschichtliches und kunstgeschichtliches Wissen deutlich erweitern können.
Ergänzend dazu ist mit den vielfältigen Kontakten innerhalb des Netzwerkes ein reger Austausch von interessierten Forscher*innen entstanden.

Durch die Beteiligung an der Gestaltung des Ortes und den Veröffentlichungen von Teilen meiner Arbeit in Festschriften, Ausstellungen, Artikeln für die regelmäßig erscheinende Broschüre der Kirchengemeinde und der Homepage des Ortes erfahre ich Anerkennung in der dörflichen Gemeinschaft.

Wie halten Sie Kontakt mit andern Heimatpflegern?

Der regelmäßige Austausch mit den anderen Mitgliedern im erweiterten Arbeitskreis der Heimatpfleger*innen, sei es bei selbst thematisch gebundenen Treffen (leider seit Frühjahr 2020 nicht mehr durchführbar), oder per Mail und Telefon ist eine gute Möglichkeit, Fragen anzusprechen und Hilfestellungen zu bekommen.

Ergänzend dazu nehme ich, wenn möglich, regelmäßig an Seminaren unterschiedlicher Anbieter (Braunschweigische Landschaft, Landkreis Wolfenbüttel, etc.) teil.

Was würden Sie sich in Bezug auf das Ehrenamt wünschen?

Wie in Cremlingen seit längerer Zeit vereinbart und von der Politik anerkannt, eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die amtlich bestellten Heimatpflger*innen. Verbunden damit eine Vereinbarung zum Umgang mit privaten oder öffentlichen Archivgut.

Vor Ort ein rechtzeitiger Einbezug und mögliche Aktivierung jüngerer Bürger*innen, um die Arbeit sachgerecht an die nächste Generation weiter zu geben.

Eine dauerhafte Lösung für den Aufbau einer Archivdatenbank im Landkreis zu finden, um den Austausch von Daten der Heimatpflege zu ermöglichen.