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Datum: 01.02.2022

Der Landkreis fördert Nisthilfen für Schwalben

Ein Schwalbennest unter dem Dach soll Glück verheißen – so weiß es der Volksmund. Schwalben und Schwalbenfans unterstützt der Landkreis Wolfenbüttel mit Schwalbennestern. Diese können jeweils an den Samstagen 5. und 12. Februar kostenlos bei der Vorsitzenden des NABU Wolfenbüttel, Cornelia Schilling, in der Kleinen Breite 51 in Wolfenbüttel in der Zeit von 10 bis 16 Uhr ( am 5. Februar Ausgabebeginn ab 11 Uhr) abgeholt werden. Insgesamt werden 30 Mehlschwalbennester und 10 Rauchschwalbennester ausgegeben, bis zu zwei 2 Stück pro Haushalt. Die besten Aussichten für den Bruterfolg bestehen, wenn die künstlichen Nisthilfen in die Nähe von älteren Kolonien angeracht werden.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises wünscht sich im Gegenzug für die kostenlosen Nester eine Rückmeldung in Form einer Fotodokumentation, dass die Nisthilfe angebracht wurde sowie ein kurzes Feedback, wenn sich erfolgreich Nachwuchs eingestellt hat. Bei der Ausgabe der Nester werden die Kontaktmöglichkeiten zur Naturschutzbehörde mit ausgegeben.

Die Schwalben kommen

Trotz aktuell niedriger Temperaturen - der Frühling kommt und mit ihm die Schwalben. Nach vielen Monaten im tropischen Afrika kehren sie heim, um bei uns zu brüten. Ihre zwitschernden Laute und schnellen Flugmanöver werden uns durch den Sommer begleiten. Als Kulturfolger haben sich Rauch- und Mehlschwalben eng an den Menschen angeschlossen: Beim Brüten sind sie auf Gebäude angewiesen, um ihre napfförmigen Nester zu bauen.

Schwalben leiden unter Wohnungsnot – künstliche Nester helfen

Leicht haben sie es deshalb nicht. Sie leiden an akuter Wohnungsnot. Es fehlen Pfützen und Lehm zum Nestbau, wie sie früher in der traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft reichlich vorhanden waren. Das moderne Leben mit asphaltierten Zufahrten, Hofeinfahrten und Feldwegen bietet Schwalben kein Baumaterial mehr. Außerdem nehmen Einflugmöglichkeiten in Scheunen und Ställen ständig ab: Die moderne Landwirtschaft und Stallhaltung bietet keine gekippten Stallfenster oder offene Scheunentore mehr. Rauchschwalben, die im inneren von Gebäuden brüten, sind deshalb besonders stark betroffen.

Schwalben sind geschützt – Nester dürfen nicht entfernt werden

Mehlschwalben, die ihre Nester unterm Dach bauen, haben es etwas leichter. Vielerorts werden ihre Nester jedoch ebenfalls nicht gern gesehen. Mehlschwalben verlieren ihre Nistplätze, weil manche Hausbesitzerin oder mancher Hausbesitzer Nester gezielt entfernen aus Ärger über beschmutzte Hauswände oder Fensterbretter – das ist verboten, denn Schwalben sind durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Drähte werden gespannt oder Alu-Flatterbänder angebracht, um die Schwalben am Anfliegen ihrer Nester zu hindern. Immer häufiger werden Holzkonstruktionen unter dem Dach angebracht, die den Schwalben das Anfliegen und Nestbauen sogar grundsätzlich unmöglich machen: So sind immer mehr Brutplätze dauerhaft verloren gegangen.

Aus den Vorjahren vorhandene Schwalbennester werden in der folgenden Saison wieder genutzt. Die Nester sind daher während der gesamten Nutzungsdauer geschützt, unabhängig davon, ob ihre Bewohner anwesend sind. Das Zerstören von Schwalbenbruten kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Information: So klappt es mit dem Schwalbennachbarn

  • Gegen Kotreste an Hauswänden und Fenstern hilft das Anbringen eines einfachen Kotbrettchens (circa 20 Zentimeter breit und etwa 40 Zentimeter unter den Nestern angebracht, um den freien An- und Abflug zum und vom Nest nicht zu behindern).
  • Eine kleine Pfütze oder Mulde von etwa einem Quadratmeter mit feuchtem und lehmigem Boden reicht, um einer ganzen Kolonie von Rauch-und Mehlschwalben zu ihrem Bau- und Nistmaterial zu verhelfen.
  • Die in der Nähe von Schwalbenkolonien noch vorhandenen unbefestigten Wege und Plätze sollten erhalten und zur Zeit des Nestbaus feucht gehalten werden.
  • Wo noch Stallungen vorhanden sind, sollten für die Rauschwalbe Einflugmöglichkeiten in Gebäude gesichert werden.
  • Schwalbenbäume mit rundum angebrachten Kunstnestern bietet Mehlschwalben ein neues Zuhause, wenn aus bautechnischen Gründen eine Häuserfassade saniert werden muss.
  • Schwalben nutzen zur Nahrungssuche die Felder und Wiesen der Feldflur. Je abwechslungs-, -arten,- und blütenreicher diese gestaltet sind, mit intakten Feldrainen und naturnahen Gewässern, desto mehr Nahrung steht den Insektenfressern zur Verfügung.