Geko Oker
Niedersachsen hat für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) die Flusseinzugsgebiete Elbe, Ems, Rhein und Weser nach wasserwirtschaftlichen Kriterien in 34 Bearbeitungsgebiete für die Oberflächengewässer und in 11 Betrachtungsräume für das Grundwasser unterteilt. Diese Bearbeitungsgebiete werden von Gebietskooperationen (Geko) mit dem Ziel betreut, in den gewässerspezifischen und regionalen Einheiten die erfolgreiche Umsetzung der WRRL in Niedersachsen zu erreichen.
Die Gebietskooperation 15 / Oker vertritt die Belange der WRRL im 1.800 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Oker von der Quelle im Harz bis zur Mündung in die Aller, mit ihren Nebenflüssen Ilse, Warne, Altenau, Schunter und Wabe.
Ihre Aufgaben umfassen insbesondere die Vorstellung und Begleitung der Monitoringkonzepte, die Bearbeitung von Bewirtschaftungsfragen, die Festlegung der Bewirtschaftungsziele und die Erarbeitung von Maßnahmenprogrammen.
Wasserrahmenrichtlinie
Das Ziel der im Jahr 2000 durch die EU-Mitgliedstaaten verabschiedeten Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), ist es, unsere Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu überführen. Bei den Oberflächengewässern (Bäche, Flüsse, Seen) ist dabei die Funktion der Gewässer, ihrer Uferbereiche und Auen als Lebensraum von besonderer Bedeutung. Die über 160.000 Kilometer kleineren und größeren Flussläufe Niedersachsens gliedern eine vielfältige Landschaft und stellen einen natürlichen Schatz unseres Landes dar, den es zu erhalten und vielerorts auch zu verbessern gilt. Denn Wasser ist nicht eine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.
Kontakt
Dokumente
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Geko Oker - Gemeinsam für lebendige Gewässer - hilf mit!
Vereine, Verbände, Schulklassen und Bürgeraktionen können etwas für „ihr“ heimisches Gewässer tun. Führen Sie ein eigenes Projekt durch, wir helfen Ihnen dabei!
Ziel unserer Initiative ist, Abschnitte von kleinen Nebenbächen der Oker und ihrer Hauptzuflüsse sowie Teiche zu renaturieren und diese damit in den von der WRRL geforderten guten ökologischen Zustand zu versetzen. Wir möchten zusammen mit Ihnen verschiedene Arbeitseinsätze (Workshops) durchführen, in denen die Renaturierung der Gewässerabschnitte in sieben Schritten durchgeführt werden soll. Die Betreuung der Gruppen erfolgt durch Diplom Biologen Dr. Maret Heydenreich und Dr. Reinhold Kratz sowie dem Diplom-Geograf Olaf Borkowsky von der Arbeitsgemeinschaft Braunschweiger Ökologen - ökotop GbR, die langjährige Erfahrungen in der naturnahen Umgestaltung von Bächen aufweisen.
Haben Sie Interesse an einem eigenen Projekt oder Fragen, dann wenden Sie sich bitte an info@geko-oker.de
Konzeption
Schritt 1: Einführung, fachliche Grundlagen, Auswahl des Gewässerabschnitts
Nach einer Einführung in die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie zu Beginn werden die fachlichen Grundlagen für eine Renaturierung erörtert und geeignete Gewässerabschnitte ausgewählt.
Schritt 2: Bestandsaufnahme am Gewässer
Es geht an den Ort des Geschehens. Am Gewässer findet eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes statt, um die naturschutzfachlichen Defizite aufzuzeigen und die Möglichkeiten für eine Renaturierung zu erkunden. Hierbei werden sowohl Daten zur Gewässerstruktur (-morphologie) als auch zur Tier- und Pflanzenwelt erhoben.
Schritt 3: Planung der Maßnahmen
Nach Auswertung der Bestandsaufnahme werden die zu treffenden Maßnahmen festgelegt und über deren Umsetzung mit möglichst geringen Mitteln beraten. Ergebnis ist ein detaillierter Ausführungsplan, mit dem an die Arbeit gegangen werden kann.
Realisierung
Schritt 4: Praktische Umsetzung der Maßnahmen
Wieder zurück am ausgewählten Bachabschnitt beginnt die Umsetzung des Projekts. Mit viel Handarbeit und etwas Maschineneinsatz, für den die Gebietskooperation Oker begrenzte Finanzen bereit stellt, werden zum Beispiel das Gewässerbett eingeengt, Ufer abgeflacht oder Gehölze gepflanzt. Hierfür sind zwei Arbeitseinsätze vorgesehen.
Erfolgskontrolle
Schritt 5: Bestandsaufnahme am Gewässer zur Dokumentation der Veränderungen
Einige Zeit nach Beendigung der Arbeiten findet eine Erfolgs- und Funktionskontrolle statt. Dabei wird nach dem Muster wie bei der Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes vorgegangen, das heißt die neu geschaffenen Gewässerstrukturen werden dokumentiert und die Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt festgehalten.
Schritt 6: Darstellung der Ergebnisse
Gemeinsam wird eine kleine Präsentation des Projektes in Text und Bild erarbeitet.
Öffentlichkeitsarbeit
Schritt 7: Öffentliche Präsentation des Projektes
Nach dem Motto „Tue Gutes und Rede darüber“ soll zum krönenden Abschluss das Renaturierungsprojekt – wenn möglich direkt am Gewässer – der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zu diesem Termin werden auch Vertreter der regionalen Presse und Medien geladen.
Dokumente
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Durchgeführte Projekte
Grundschüler entdecken die Schunter - Dritt- und Viertklässler der GS Lehre aktiv
Alle Kinder der Grundschule Lehre kennen die Schunter, die durch ihren Heimatort fließt. Aber woher sie kommt und wohin sie fließt und für welche Tiere und Pflanzen sie ein wichtiger Lebensraum ist, das wissen nicht Alle.
Deshalb sind wir im Mai 2009 drei Tage lang in den Lebensraum Schunter eingetaucht, haben mit kräftiger Unterstützung des Unterhaltungsverbandes Schunter eine Wasserprobestelle gebaut, Wasserlebewesen gefangen, betrachtet und bestimmt, Vögel beobachtet, Pflanzen kennengelernt und viele Erlebnisse und Erfahrungen gesammelt. Vielen Dank an die Gebietskooperation Oker, die der Schule Kescher, Becherlupen, Bestimmungsbücher und dergleichen nach getaner Arbeit überließ, damit die Grundschüler in den kommenden Jahren „ihre“ Schunter noch besser kennenlernen können.
Gewässerökologie erlebnisreich vermitteln - Lehrerfortbildung an der GS Lehre
Wie man Kinder an das Element Wasser als „Lebens-Mittel“ und „Lebens-Raum“ heranführen und dabei einen spielerischen, forschenden, entdeckenden Weg mit Ab- und Umwegen, kreativen Schlenkern und staunendem Verweilen einschlagen kann, war Inhalt dieses Seminares. Und weil man Gewässerökologie am besten direkt am Gewässer vermittelt, lag das Hauptaugenmerk auf der Vorbereitung und Durchführung einer Gewässerexkursion mit Bestimmungsübungen. Zehn Lehrerinnen und Lehrer aus Lehre, Flechtorf und Essenrode nahmen sich im September 2009 Zeit, um zu lernen, wie erlebnisreich man das Thema Lebensraum Wasser vermitteln kann. An der Schunter wurden dann praktische Erfahrungen in der Gewässerökologie gesammelt.
Unsere Gewässer brauchen Schatten - Gehölzpflanzung an der Altenau
„Gemeinsam für lebendige Gewässer“ – dieses Motto wurde bei der Gehölzpflanzaktion an der Altenau im November 2009 mit Leben erfüllt. In einer tollen Gemeinschaftsaktion pflanzten Schülerinnen und Schüler der Schule am Teichgarten aus Wolfenbüttel, Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) und der Landschaftspflegeverband Wolfenbüttel 500 gewässertypische Gehölze entlang der Altenau bei Wendessen. Erlen, Eschen, Weiden u.a. können hier nun Wurzeln schlagen. Viele positive Wirkungen sind damit verbunden. Die Beschattung verhindert eine zu starke Erwärmung des Wassers und das Wurzelwerk stabilisiert die Böschungen. Ins Wasser ragende Äste und Wurzeln strukturieren das Gewässer und sind Deckung für Fische. Es entstehen Pufferflächen gegenüber unerwünschten Stoffeinträgen. Zusätzlich wird durch die Uferbepflanzung ein Beitrag zur Biotopvernetzung geleistet und das Landschaftsbild aufgewertet. Die Gerätschaften für die Pflanzaktion stellte freundlicherweise der Unterhaltungsverband Oker zur Verfügung.
Vielen Dank an Herrn Meier vom Landschaftspflegeverband, der nach getaner Arbeit für das leibliche Wohl sorgte und so für einen schönen Ausklang sorgte.
Eine Unterrichtseinheit, in der die gepflanzten Gehölzarten und ihre Wirkungen auf das Gewässer vorgestellt wurden, rundete die Pflanzaktion für die Schülerinnen und Schüler ab.
Schladener Schüler pflanzten Bäume für die Warne - Das Projekt für lebendige Gewässer fand an der Warne bei Heiningen statt
An der Warne, einem 22 Kilometer langen, westlichen Zufluß der Oker konnte im November 2011 eine weitere Baumpflanzaktion der Initiative „Hilf` mit – Gemeinsam für lebendige Gewässer“ stattfinden. Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Werla-Schule-Schladen nahmen an dem Workshop teil. In zwei Schulstunden wurde zunächst erarbeitet wie unterschiedlich der Mensch Bäche und Flüsse nutzt und welche Beeinträchtigungen dadurch für die Lebensgemeinschaft der Fließgewässer entstehen. Anschließend wurden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, die dabei helfen, den ökologischen Zustand dieser Lebensräume langfristig wieder zu verbessern. Zum Schluß wurden noch die fünf verschiedenen Baumarten (Esche, Stieleiche, Feldulme, Schwarzerle, Bergahorn) vorgestellt, die gepflanzt werden sollten. Am 8. November war es dann soweit. Die Pflanzlinge (Heister) wurden angeliefert und die Schulklasse stand Spaten bei Fuß. Nach kurzer Einweisung machten sich 16 Schülerinnen und Schüler samt Lehrer Brauer-Siebrecht ans Werk: Pflanzlöcher bohren und graben, Wurzeln der Setzlinge beschneiden, einpflanzen und mit einer Wuchshülle gegen Wildverbiss schützen, diese Arbeitsschritte gab es Bäumchen für Bäumchen zu tun.
Trotz der schwierigen Bodenverhältnisse waren bald 80 neue Bäume gepflanzt, die der Warne in den kommenden Sommern schattige Abkühlung bringen werden.
Vielen Dank an die Männer des Landschaftspflegetrupps des Landkreises Wolfenbüttel, die bei den Vorbereitungen der Pflanzaktion halfen und den Unterhaltungsverband Oker, der die Pflanzgeräte und Wuchshüllen zur Verfügung stellte.
Erstellung einer Informationstafel an der Schunterquelle - Die Gebietskooperation Oker stellt Mittel für die Erstellung einer Informationstafel zur Verfügung
Die Schunterquelle, angebunden an das umfangreiche Wanderwegenetz im Naturpark Elm-Lappwald, lockt jedes Jahr eine große Zahl von interessierten Wanderern an. Damit gezielte Informationen über den sensiblen Quellbereich der Schunter an die Besucher weitergegeben werden können, hat die Gebietskooperation Oker auf Initiative des Schunterverbandes hin ihre Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit für die Erstellung einer entsprechenden Informationstafel zur Verfügung gestellt.
Inhalt und Layout der Tafel, sowie der Aufstellungsort wurden in Zusammenarbeit mit dem Schunterverband und dem Naturpark Elm-Lappwald abgestimmt und vom Planungsbüro Volkmann grafisch umgesetzt.
Die Tafel wurde in 2012 fertiggestellt und mit freundlicher Genehmigung der Grundstückseigner unweit der kleinen Holzbrücke an der Schunterquelle aufgestellt (entsprechend beigefügtem Kartenausschnitt).
Weitere Beteiligte waren die Gemeinde Räbke, der Landkreis Helmstedt sowie die Anlieger vor Ort.
Weiterführende Links
Modellprojekt SILVAQUA PLUS - Institutionelle Regelungen
Wasserblick
Bund-, Länder-, Informations- und Kommunikationsplattform
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt- und Klimaschutz
NLWKN Internetangebot Gebietskooperationen
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
– Gebietskooperationen & Umsetzung der WRRL in Niedersachsen
LAWA
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser